MICROSOFT XBOX ONE

Eine All-in-One-Lösung kämpft um den Konsolenmarkt

Die Xbox One ist der Nachfolger der XBOX 360 und eine Spielekonsole der 8. Generation. Die "ONE" steht in Konkurrenz zur PlayStation 4 und Wii U. Microsoft wählte den Namen "ONE" wegen der **ALL-in-ONE-Lösung**, da die Konsole nicht nur eine reine Spielekonsole sein wollte. Sie sollte über einen separaten TV-Tuner auch Fernsehen ins Zentrum der Nutzung stellen. Besondere Funktionen waren ein personalisierter Startbildschirm und eine Sprach- und Gestensteuerung mittels der zweiten Generation des Kinect-Sensors. Seit Juni 2014 wurde die ONE auch OHNE Kinect angeboten, um sich preislich besser mit Sony messen zu können.


Geschichte und PR-Fiasko

Anfang 2013 gelangten die genauen technischen Spezifikationen der One (bis dato häufig auch "Xbox 720", "Durango" oder "Infinity" genannt) ins Internet. Im Mai 2013 gab Microsoft dann bekannt, die neue Generation der Xbox am 21. Mai um 19 Uhr über Xbox Live und über das Internet erstmals vorzustellen.

Die Vorstellung der Konsole erhielt überwiegend negative Kritik und war ein PR-Fiasko. Pläne, gebrauchte Spiele nicht nutzen zu können, mögliche Nutzerüberwachung via Kinect und dem **Online-Zwang** provozierten reichlich Shitstorm. Microsoft deaktivierte daraufhin auch die Kommentarfunktion auf dem offiziellen YouTube-Channel.

Auf der E3 2013 wurde die Konsole für November 2013 zu einem Preis von 499 US$ bzw. 499 € angekündigt. Die Aktivierung der Konsole war vorerst nur in bestimmten Regionen möglich - z.B. konnten User aus Polen ihre Konsolen erst später aktivieren und somit nutzen. Deutschland und Österreich konnten ihre Konsolen seit Releasedate aktivieren. In der Schweiz erschien die Xbox erst Anfang 2014. Für die Aktivierung wird eine einmalige Internetverbindung benötigt. Danach kann die Konsole komplett OFFLINE betrieben werden. Am 19. Juni wurde aufgrund heftiger Proteste der Onlinezwang sowie die Gebrauchtspielsperre aufgehoben. Spiele konnten fortan ohne Probleme weiterverkauft oder verliehen werden.

Seit dem 22. November 2013 ist die Konsole in vielen Ländern Europas sowie Amerika und Australien erhältlich – eine limitierte **"Day One - Edition"** im schwarzen Karton und einem Controller mit **"Day One 2013"**-Schriftzug war ebenfalls erhältlich. Das Spiel "FIFA 14" lag jeder Konsole als DLC (Downloadcode) bei. Am 19.März 2014 gab Microsoft bekannt, dass die Xbox One in 26 weiteren Ländern ab September 2014 erhältlich sein wird. Seit 5. September auch in der Schweiz. In Japan verkaufte man in der 1. Woche ca 24.000 Geräte - Playstation 4 sowie Wii U wurden je ca 300.000 mal in der 1. Woche verkauft. Der Vorgänger Xbox 360 wurde in der 1. Verkaufswoche damals ca. doppelt so oft verkauft. In der 3. Woche gingen die Verkäufe auf 1.300 Geräte zurück, was sich aber auf den generellen Abschwung des japanischen Marktes für Heimkonsolen zurückführen lässt, da man dort eher mit mobilen Konsolen oder Smartphones liebäugelt. Microsoft gab der Presse gegenüber an, mit den Absatzzahlen unzufrieden zu sein.

Am 29. September erschien die Xbox dann auch in der Volksrepublik China, und verkaufte sich dort in der 1. Woche über 100.000 Mal (inkl. Vorbesteller). Die Xbox One war zugleich die erste offizielle Herstellerkonsole in China seit 14 Jahren. Dort wurden zuvor angepasste Lizenzmodelle chinsesicher Hersteller auf den Markt gebracht, z.B. der Nintendo iQue.

Am 12. November 2014 gab Microsoft bekannt, bislang 10 Mio. Geräte an den Handel ausgeliefert zu haben. Die Verkaufszahlen blieben jedoch hinter denen der PlayStation 4 zurück - im August 2014 schon 10 Mio Geräte ausgeliefert zu haben.


Der Xbox One Controller

Der Xbox One Controller war eine evolutionäre Weiterentwicklung des hochgelobten 360-Controllers. Er wies über 40 Designverbesserungen auf. Das herausragendste Feature sind die **Impulse Triggers**, kleine Vibrationsmotoren, die direkt in die Schultertasten integriert wurden. Diese liefern haptisches Feedback unmittelbar an die Fingerspitzen des Spielers (z.B. beim Beschleunigen, Bremsen oder Schießen).

Alle später veröffentlichten Controller-Modelle erhielten einen standardmäßigen **3,5-mm-Kopfhöreranschluss** an der Unterseite. Für Enthusiasten brachte Microsoft später den **Xbox Elite Controller** auf den Markt, der austauschbare Teile, Paddles auf der Rückseite und programmierbare Tasten bot.


Modelle und Revisionen

Das Design der ursprünglichen, großen Xbox One ("Fat" oder auch gerne mal als "Videorecorder" bezeichnet) wurde mehrfach überarbeitet und durch leistungsstärkere Versionen ersetzt.


Xbox One S (2016)

Die **Xbox One S** ("Slim") wurde 2016 veröffentlicht. Sie war rund **40% kleiner** als das Originalmodell und integrierte das Netzteil in das Gehäuse, was den sperrigen "Power Brick" eliminierte. Sie unterstützte **4K-Video-Streaming** (UHD Blu-ray) und **HDR** (*High Dynamic Range*) für Spiele, konnte Spiele jedoch nicht nativ in 4K berechnen. Das ursprüngliche Fat-Modell wurde nach diesem Release eingestellt. *Wichtig:* Die Xbox One S verfügte über keinen dedizierten Anschluss mehr für den originalen Kinect 2.0 Sensor; dieser benötigte nun einen separaten USB-Adapter, welchen man eine zeitlang von Microsoft kostenlos anfordern konnte.

Xbox ONE USB Kinect 2.0 Adapter
Microsoft Xbox ONE USB Kinect 2.0 Adapter für den Anschluss von Kinect 2.0 an Xbox ONE S/X-Konsolen.

Xbox One X (2017) – Project Scorpio

Die **Xbox One X** wurde als "die leistungsstärkste Konsole der Welt" vermarktet. Sie war die erste Xbox-Konsole, die in der Lage war, Spiele in **nativem 4K** bei 60 Bildern pro Sekunde darzustellen und nutzte eine effiziente **Vapour Chamber Kühlung**. Die limitierte Erstauflage wurde als **"Project Scorpio Edition"** verkauft, die das "Project Scorpio"-Logo auf der Vorderseite der Konsole und dem Controller trug. Diese Version ist bei Sammlern aufgrund ihrer Seltenheit und der besonderen Kennzeichnung sehr beliebt.

Betriebssystem und Technologie

Die One läuft mit 3 verschiedenen Betriebssystemen: Das standard XBOX-OS, ein modifizierter **Windows-Kernel** und ein Hypervisor (Virtualisierungsschicht), der beide miteinander verknüpft.

Die Konsole sollte den Zugriff auf Filme, Musik, Fernsehn und das Internet über einen personalisierten - **Windows Metro-ähnlichen** - Startbildschirm erlauben. Eine Sprach- und Gestensteuerung über den externen Kinect-Sensor sollte das Bedienen erleichtern, wobei die Sprachsteuerung am Veröffentlichungstag nur in 5 Ländern funktionierte.


Werbung

Microsoft schaltete mit der Konsole **personalisierte Werbung**. Um diese auf den jeweiligen Nutzer abstimmen zu können, wurden durch Kinect ermittelte biometrische Daten der Kunden an den Konzern übermittelt. Aus Datenschutzgründen erlaubte Microsoft dabei nach eigenen Angaben zufolge nur "eingeschränkten Zugriff" auf Kamera und Mikrofon.